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„Dieses Gespräch ist ein solch warmes, ein so menschliches. Es zeigt uns ein weiteres mal die Menschlichkeit Gottes, Seine wahrhaftige Menschlichkeit, Seine Fähigkeit immer zu hören, immer mit dem Herzen zu reagieren, Sich uns immer mit einem Lächeln zuzuwenden und uns dabei zu fragen: Bittest du wirklich aus voller Überzeugung? Bist du dir sicher? Und wenn wir antworten: Ja, Herr, ich bin mir ganz sicher, aus der Tiefe meiner Not und meiner Überzeugung wende ich mich an Dich und an niemanden anderen, nur an Dich, mein Herr und Gott, dann antwortet Christus uns.“ - aus einer Predigt zu Evangeliumslesung von der Kananäerin von Metropolit Antonij von Sourozh.
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„Das Gericht besteht nicht darin, dass der Herr wiederkommt und es schrecklich sein wird, sondern darin, dass Er kommt und es uns dann so unendlich leid und weh tun wird, dass wir wir unser ganzes Leben verlebt haben, ohne richtig Mensch geworden zu sein: aus Feigheit, Schläfrigkeit, egoistischer Fahrlässigkeit oder einfach aus vergesslicher Sorglosigkeit. Das Gericht besteht darin, dass wir das Leben verlebt haben, ohne gemerkt zu haben, dass es eine Tiefe hat und eine Weite und dass das Leben in seiner Fülle aus den Tiefen Gottes strömt und uns in diese Tiefen mitreisst." - aus einer Predigt zu Gleichnis von den anvertrauten Talenten von Metropolit Antonij von Sourozh.
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„Lasst uns deshalb so leben, dass wir dann, wenn wir einmal vor die
Heiligen treten werden ... und vor das Angesicht des Lebendigen Gottes ...
keine Scham empfinden werden. Mögen wir dann eine Freude sein für den Herrn und
für alle die, denen wir anvertraut waren. Mögen auch wir uns dann freuen, weil
unser Leben keine Schande war weder für die Heiligen ... noch für den Herrn,
Der uns Seinen Namen anvertraut hat und damit uns Sein Vertrauen geschenkt hat,
dass wir hier auf der Erde Zeichen seiner Fürsorge sind" - aus einer Predigt
zum Fest aller Heiligen von Metropolit Antonij von Sourozh
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„Deshalb werden wir dafür, wenn wir etwas
nicht verstehen und es sogar ablehnen, auch nicht bestraft, solange wir noch
nicht bis zu jenem Punkt gelangt sind, an dem wir es dann begriffen haben
werden. Wenn wir jedoch durchdrungen sind von der Wärme, wenn wir in unserem
Innern die Wahrheit erkannt haben, diese dann aber verneinen, dann kann uns
nichts mehr retten, weil wir dann unsere eigene Erfahrung, unser eigenes Wissen
von Gott, von der Schöpfung, über das Leben und über uns verneinen." - aus
einer Predigt zum Thema Heiliger Geist von Metropolit Antonij von Sourozh
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„In der Tat war das Leben für Paulus Christus und er sehnte sich danach
zu sterben. Doch er hatte von Gott etwas viel größeres gelernt, als diese
Sehnsucht nach Freiheit und nach der Zwiesprache mit Gott, Den er so verehrte
und Dem er so innig diente. Er hatte erfahren, dass das Geben größere Freude
macht als das Empfangen. Nachdem ihm so viel Großes und Heiliges geschenkt
worden war, war er bereit weiter zu leben und zu geben und zu geben und zu
geben." - aus einer Predigt zum Siebten Sonntag nach Ostern von Metropolit
Antonij von Sourozh
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„Unsere Berufung besteht darin, dass wir die Welt verwandeln ... und
eben nicht darin, dass wir selbst immer wieder der Fürsorge Gottes bedürfen.
Wir Christen haben dem Christentum das Salz genommen, wir haben es schwach und
kraftlos werden lassen, weil wir die Geschichte nicht als den Tag des Menschen
begreifen, an dem es uns zukommt schöpferisch zu wirken. ... Christus jedoch
hat uns, am Abend nach Seiner Auferstehung dazu berufen, in die Welt zu gehen,
so wie auch Er in die Welt gekommen war, um von der Liebe zu künden ..." - aus
einer Predigt zum Sonntag des Blindgeborenen von Metropolit Antonij von Sourozh
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„Die Samariterin ist nicht aus spirituellen Gesichtsgründen zum Brunnen
gekommen. Sie ist einfach nur so gekommen, wie sie es jeden Tag tat, um Wasser
zu holen. Und sie traf auf Christus. Jeder von uns kann Christus begegnen auf
jedem beliebigen Schritt oder Tritt seines Lebens, selbst wenn er mit seinen
alltäglichen Dingen beschäftigt ist. Wenn nur unser Herz richtig gestimmt wäre,
wenn wir nur dazu bereit wären, um Seine frohe Botschaft zu empfangen, sie zu
hören und Ihm Fragen zu stellen. Denn, weil die Samariterin Christus Fragen
stellte, bekam sie Antworten, die ihre Fragen weit überstiegen, die ihr in
Christus zuerst einen Propheten und dann sogar den Messias, den Christus, den
Heiland der Welt offenbarten." - aus einer Predigt zum Sonntag der Samariterin
von Metropolit Antonij von Sourozh
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„Doch im Grunde ist jede Sünde ein sich losreissen von Gott, denn Gott
ist der eigentliche Schlüssel zu unserer Unversehrtheit und Ganzheitlichkeit.
Wenn wir uns von Ihm losreissen, dann verlieren wir damit die Möglichkeit ganz
zu sein. Und jedes Mal, wenn wir mit einem anderen Menschen nicht so verfahren,
wie Christus, der Heiland mit ihm verfahren wäre, dann reissen wir uns von Gott
los. Er hat uns gezeigt, was es heisst, ein wirklicher Mensch zu sein, ganzheitlich
mit jener göttlichen Stille und göttlichen Schönheit im Innern. Er hat uns den
Weg dorthin aufgezeigt ..." - aus einer Predigt zum Sonntag des Erlahmten von
Metropolit Antonij von Sourozh
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„Lasst uns nachsinnen über die Zerbrechlichkeit der menschlichen Seele,
wie leicht es ist, auszurutschen und zu sinken. Lasst uns dann in solchen
Momenten der Niederlage mit liebendem Herzen, ohne Zweifel und Angst einander
treu bleiben bis zum Schluss und uns nicht von einander abwenden. ... Dann
reihen auch wir uns in den Kreis jener Salböltragenden Frauen ein und gehören
gemeinsam mit Joseph von Arimathea und Nikodemus zu all denen, die ... sich
nicht geschämt haben auf der Seite der Unterlegenen zu sein, die sich nicht
abgewandt haben von den Menschen, die tief gesunken sind, die für Gott die
Liebe auf der Erde lebten und Ihm in Seinen Plänen mit uns Menschen dienten." -
aus der Predigt zum Sonntag der salböltragenden Frauen von Metropolit Antonij
von Sourozh
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„In den kommenden vierzig Tagen erscheint der Herr immer wieder Seinen
Jüngern, Er unterweist sie in den Geheimnissen des Gottesreiches, Er lässt sie
begreifen, dass der Herrn die Liebe ist, Er gibt ihnen zu verstehen, dass die
Kirche eine Gemeinschaft von Menschen ist, die die Liebe untereinander
vereinigt. Er lehrt sie, dass auf sie das ewige Leben wartet, wenn sie auch das
irdische Leben verlieren sollten oder dieses ohne Aufschub irgendeinmal zu Ende
gehen wird. Dieses ewige Leben ist das Leben Gottes, das bereits in ihnen zu
wirken begonnen hat und alles besiegen wird.“ – aus einer Predigt zum Sonntag
des Apostels Thomas von Metropolit Antonij von Sourozh
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„Deshalb brauchen wir den Tod auf der Erde von nun an nicht mehr zu
fürchten. Er ist wie ein Schlaf, wie ein Entschlafen in voller Erwartung der
Auferstehung der Toten. Auch die Hölle hat ihre furchtbare Kraft verloren, wie
grausam und schonungslos sie auch immer aussehen mag, wie furchtbar und
schrecklich sie sich hier auf der Erde auch offenbaren sollte. Wir brauchen
keine Angst mehr vor ihr zu haben, denn wir Christen haben nichts und niemanden
mehr zu fürchen, wer oder was uns hier auf der Erde das Leben nehmen will, denn
in Christus und durch Ihn gehört uns das Ewige Leben." - aus einer Predigt zum
Osterfest des Metropoliten Antonij von Sourozh.
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„Wer hat Christus der Kreuzigung übergeben? Etwa besondere Bösewichter?
Nein. Es waren gewöhnliche Leute, die um die politische Unhabhängigkeit ihres
Landes fürchteten, Leute, die nichts riskieren wollten, für die ihr Wohlstand
wichtiger war als das eigene Gewissen oder die Wahrheit, Leute, denen nur eins
wichtig war, nämlich dass das unstabile Gleichgewicht ihres Wohlergehens als
Sklaven nicht zerstört würde. Doch wer von uns kennt dies nicht auch aus seinem
eigenen Leben?" - aus einer Predigt am Karfreitag von Metropolit Antonij von
Sourozh.
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Es gelingt uns jetzt nicht mehr, ... wirklich unser Leben zu ändern,
bevor wir heute Abend und auch morgen ... dem Herrn in Seinen Leiden begegnen
werden. Doch lasst uns Ihm so vor die Füße fallen, wie es die Sünderin getan
hat ... mit all unseren Sünden und mit all unserer Seele, mit all unserer Kraft
und all unserer Schwäche. Lasst uns an Sein Mitleid glauben, an Seine Liebe, an
Seinen Glauben an uns und lasst uns mit einer Hoffnung, die niemand zerstören
kann, Ihm entgegen sehen. ... Er ist nicht gekommen, um die Welt zu richten,
sondern um sie zum Heil zu führen. Lasst uns, die wir Sünder sind, zu Ihm
gehen, zu Ihm, zu unserem Heil und Er wird sich unserer erbarmen und uns das
Heil schenken. - aus einer Predigt zum Mittwoch der Karwoche von Metropolit
Antonij von Sourozh
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„Uns jedoch hat Christus Leben verheissen. Er hat uns gelehrt, dass es
ausser der Liebe, ausser der Bereitschaft in seinem Mitmenschen den größten
Schatz auf Erden zu sehen, nicht anderes gibt. Er hat uns gelehrt, dass die
Würde eines Menschen so groß ist, dass Gott Mensch werden konnte, ohne dabei
sich Selbst zu erniedrigen. Er hat uns gelehrt, dass es keine nichtigen
Menschen gibt und dass Leid einen Menschen nicht zerstören kann, wenn er nur
vermag zu lieben. Christus hat uns gelehrt, dass es auf die Leere des Lebens
nur eine einzige Antwort gibt, nämlich der Hilferuf zu Gott: Komm Herr, Komm
schnell! ..." - aus einer Predigt zum Palmsonntag von Metropolit Antonij von
Sourozh.
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„Wem hat unsere Enthaltsamkeit genutzt? Für wen wurden die Wochen
unserer Einschränkung zu Wochen der Freude, wem haben sie geholfen? ... Viele
haben sich hier in der Kirche versammelt, viele sind vorbeigekommen. Doch haben
auch ebenso viele Leute durch unseren Verzicht ein Stück Brot zu Essen
bekommen? Gerade das aber wird man uns beim Jüngsten Gericht fragen. Man wird nicht
von uns wissen wollen, ob wir Wunder getan haben oder nicht. Man wird uns
jedoch dafür richten, dass wir satt waren, während andere hungerten, dass wir
gut gekleidet gingen, während andere zerlumpt herumliefen." - aus einer Predigt
zum Ende der Fastenzeit von Metropolit Antonij von Sourozh
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„Ein einziges Wort jedoch, wenn es an Gott gerichtet ist, kann den
Geist zu Ihm führen. Wenn du merkst, dass, während du betest, ein einziges Wort
dein Herz und die Tiefen deiner Seele berührt, dann halte dich an dieses Wort,
weiderhole es immer wieder, denn in diesen Minuten betet dein Engel mit dir,
denn in diesen Momenten sind wir aufrichtig und wahrhaftig mit Gott und mit uns
selbst." - aus einer Predigt zum 4. Sonntag der Fastenzeit von Metropolit
Antonij von Sourosh
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„Unser Heil besteht nicht darin, dass wir uns mühen, um irgendwelche Ergebnisse vorweisen zu können. Unser Heil besteht in jener Sehnsucht der Seele, die uns zum Lebendigen Gott hinzieht, in jener Liebe, die uns zu Christus treibt. Auch wenn wir stürzen - und was ich jetzt sage, gilt auch für unsere Beziehungen zu unseren Mitmenschen - dann sollten wir nie vergessen, wie der Apostel Petrus, nachdem er seinen Herrn dreimal verleugnet hatte, Ihm, Christus, dem Heiland auf Dessen dreimal gestellte Frage geantwortet hat. Auch wir können sagen: Herr, Du weisst alles. Du kennst meine Schwachheit, meine Stürze, mein Schwanken, meine Untreue. Doch Du weisst auch, dass ich Dich liebe und dass dies letzte das tiefste ist, was ich habe ..." aus einer Predigt zur Ermutigung in der Fastenzeit von Metropolit Antonij von Sourozh
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„Die Freunde haben geliebt, haben sich gemüht, haben geglaubt und haben
den Weg ins Reich Gottes gefunden. Dies ist jedem von uns möglich. Es steht
jedem von uns offen. Viel mehr sogar, wenn wir Christen sind, dann ist jeder
von uns quasi dazu verpflichtet, so zu handeln, denn wir Christen sind dazu
berufen durch die Jahrhunderte hindurch auf dieser Erde die lebendige und
aktive Fürsorge Christi des Heilands für die Menschen zu sein. Wir sind sein
Leib, wir sind Er auf dieser Erde." ... aus einer Predigt zum 2. Sonntag der
Fastenzeit von Metropolit Antonij von Sourozh
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„Verzeiht mir! Mir, den der Herr dazu beauftragt hat, für euch Tag und
Nacht durch Gebet, Liebe und mit all meiner Kraft zu sorgen. Verzeiht mir, dass
ich dies so wenig tue. Verzeiht mir, dass ich meiner Berufung nicht wirklich
nachkomme. Verzeiht mir und gebt mir dadurch die Chance, dass auch Gott mir
vergeben wird! Wenn mir die Kräfte ausreichen, wenn ich es vermag, wirklich
Buße zu tun, wenn ich wieder rein und erneuert sein werde, dann werde ich euch
mit neuer Hingabe versuchen zu dienen, mit der Hingabe, zu der mich der Herr
berufen hat und die mir all zu oft wegen meiner Sündhaftigkeit, meiner Bosheit
und Verantwortungslosigkeit nicht gelingen mag." - aus einer Predigt zum
Sonntag des Vergebens von Metropolit Antonij von Sourosh.
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„Wir werden irgendeinmal vor dem letzten Gericht stehen: Dann wird es zu spät sein! Der Mensch, der uns geliebt hat, hat uns schon lange vergeben und nun, in der Ewigkeit wird Gott die gleichen Worte sagen, die Christus einst sprach, als man Ihn ans Kreuz schlug: Vater, Vergib ihnen, denn sie wussten nicht, was sie taten. Doch wie qualvoll wird dann unser Gericht sein, welches wir selbst über uns halten werden. Wie qualvoll wird es sein, begreifen zu müssen, dass wir einem Menschen, der uns so viel Liebe geschenkt hat, ein wenig Freude hätten bereiten können, dies aber nicht getan haben. ..." - aus einer Predigt zum Sonntag des Jüngsten Gerichts von Metropolit Antonij von Sourosh
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„Der Vater nimmt den einen wie den anderen in gleicher Liebe an. Mit
Kummer den einen, den Rechtschaffenden, mit Freude den anderen, der in seiner
Seele bewahrt hatte, dass er einen Vater hat, dass er zum Vater zurückkehren
kann, dass er ein Haus hat, was für ihn offen steht. ... Auch auf uns wartet
der Vater. Doch wie furchtbar ist es, dass neben Ihm oft auch ein steinerner,
verhärteter und scheinbar seelenloser älterer Bruder steht ..." - aus einer
Predigt zum Sonntag des Verlorenen Sohnes von Metropolit Antonij von Sourozh
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Der Zöllner wusste, dass er ein Sünder war, d.h. jemand, der fern von Gott lebt, der innerlich zerrissen ist durch Leidenschaften, Geiz, Angst, Hass und geritten von Trieben. Er wusste, dass er nichts hatte, auf das er hätte stolz sein können. Er hatte nur eine einzige Hoffnung, dass Gott ihm gnädig sein würde, weil Gott die Dinge tiefer zu durchschauen vermag, als sie in seinem Leben aussehen, und er wusste, dass auch er bei allem ein Geschöpf Gottes ist und dass Gott selbst im Dunkel seiner Seele und bei aller sichtbaren Verdorbenheit jenen Lichtfunken erblicken würde, der ihn immer noch mit seinem Schöpfer verbindet."- aus einer Predigt zum Sonntag vom Zöllner und Pharisäer von Metropolit Antonij von Sourozh
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„Paulus hat vor fast zweitausend Jahren die junge Kirche gewarnt, dass
die, die ein ihrer Berufung unwürdiges Leben führen, den Name Christi in Verruf
bringen. Ist dies nicht auch heute so? Wenden sich nicht heute Millionen von
Menschen, die auf der Suche sind nach dem Sinn des Lebens, nach Freude und
Tiefe in Gott von Ihm ab, wenn sie auf uns schauen und sehen, dass wir in
keiner Weise lebendige Zeugen sind für ein Leben nach dem Evangelium, weder
jeder einzelne von uns für sich allein noch wir alle zusammen als Gemeinde?" -
aus einer Predigt zum Fest der Taufe Christi von Metropolit Antonij von Sourozh
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„Und Dieser sieht Zachäus,
wie es im Evangelium heisst, beim Vorübergehen. Sah Er etwa die anderen Leute
nicht? Natürlich hat Er sie gesehen. Doch in diesem Moment schaute Christus in
die Tiefen dieses einen Menschen und erkannte, dass er nicht zu unrecht diesen
heiligen Namen, der Gerechtigkeit bedeutet und auf Rechtschaffenheit hinweist,
trägt. Und so rief Christus Zachäus zu Sich, denn Er glaubte an das Kostbarste
und Heiligste, das in diesem Menschen irgendwo verborgen lag, vergraben durch
dessen gesamtes Leben, verdunkelt durch alles, was er getan hatte und tat." -
aus einer Predigt zur Perikopes des Zachäus von Metropolit Antonij von Sourozh
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„Unsere Feinde sind nicht die, die uns hassen, es sind vielmehr die, die wir aus eigenem Unverstand und Verblendung Feinde nennen. Christus kannte keine Feinde. Alle um Ihn herum waren Menschen, denen durch das herrschaftliche und lebensschaffende Wort Gottes das Leben geschenkt wurde, alle Menschen waren Seine Brüder und Schwestern, waren die von Gott geliebten Kinder, die sich verirrt hatten und die zu suchen Er gekommen war." - aus einer Weihnachtspredigt von Metropolit Antonij von Sourozh
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„Lasst uns noch einmal sehr genau über all dies nachsinnen, solange wir noch die Möglichkeit haben sehend zu werden, um zu erkennen, wie reich und herrlich das Leben ist, wie nahe uns der Herr ist, wie wunderbar Er von Licht und Glanz der Ewigkeit erfüllt ist, wie unendlich demütig Er ist und sanft und dicht bei uns, wie dieses Strahlen des Herrn auf jedem Gesicht, wie auf den Ikonen liegt, wie der Quell des Lebens in allem, was geschieht, ja in jedem Menschen sprudelt und uns zuruft: Öffne dich! Öffne deine Augen und dein Herz!" ... Dann wird auch Leben in dir sein! - aus einer Predigt zur Perikope vom blinden Bartimäus von Metropolit Antonij von Sourozh
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"Ja, wir warten auf den Tag, da Gott kommen wird in Herrlichkeit, da die Geschichte ihr Ende findet, da alle Dinge gewogen werden, da Gott alles in allem sein wird; aber schon jetzt ist Gott mitten unter uns; schon jetzt haben wir eine Ahnung davon, wozu der Mensch berufen ist und wessen er teilhaftig werden kann", - aus einer Predigt zum Weihnachten von Metropolit Antonij von Sourozh
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„Auch mit ihnen war Gott, ja, Er war wirklich auch mit ihnen, denn Gott überlässt keinen einzigen Sünder sich selbst. Ihn erschreckt keinerlei Unrecht. Er erscheint uns nur dann als fern, wenn wir selbst Ihn wegen unserer eigenen eiskalten Gleichgültigkeit nicht kennen wollen. Aber auch dann überlässt Er uns nicht uns selbst. Er bleibt uns gleichsam nahe, wenn auch voller Kummer und vom Kreuz her auf uns blickend." - aus einer Predigt zum Sonntag der Väter von Metropolit Antonij von Sourozh
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„Es sind nur wenige auserwählt, nicht weil der Herr streng ist in Seiner Auswahl, nicht weil Er kaum jemanden findet, der Seiner würdig ist, sondern weil kaum einer Gott für würdig befindet, um auf ein Stück Land, auf eine Stunde Arbeit oder auf einen Moment Zärtlichkeit zu verzichten. Viele sind berufen, wir alle sind eingeladen! Wer jedoch von uns nimmt die Einladung an?" - aus einer Predigt zum Gleichnis vom Großen Festmahl von Metropolit Antonij von Sourozh
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„Wir alle glauben an alles äußere, an die Liebe jedoch glauben wir
nicht, nicht an die menschliche, nicht an die Liebe Gottes. Deshalb zerschellt
das, was uns als Glauben erscheint, wenn wir uns Gott vor die Füße werfen ...
an einem noch tiefer sitzenden Mißtrauen. Und dieses Misstrauen lässt uns nicht
von ferne stehen, wie die Aussätzigen, und gibt uns nicht das sichere Gefühl,
dass die Liebe Gottes auch für uns noch reicht". - aus einer Predigt zur
Heilung der zehn Aussätzigen von Metropolit Antonij von Sourozh