Siebter Sonntag nach Ostern
„In der Tat war das Leben für Paulus Christus und er sehnte sich danach
zu sterben. Doch er hatte von Gott etwas viel größeres gelernt, als diese
Sehnsucht nach Freiheit und nach der Zwiesprache mit Gott, Den er so verehrte
und Dem er so innig diente. Er hatte erfahren, dass das Geben größere Freude
macht als das Empfangen. Nachdem ihm so viel Großes und Heiliges geschenkt
worden war, war er bereit weiter zu leben und zu geben und zu geben und zu
geben." - aus einer Predigt zum Siebten Sonntag nach Ostern von Metropolit
Antonij von Sourozh
Статья
11. Juni 1989
In der Apostelgeschichte haben wir heute gehört, dass sich der Apostel Paulus, als das Pfingstfest bevorstand, auf den Weg nach Jerusalem gemacht hat, um zu diesem Fest mit all denen zusammen zu sein, die einst an diesem Tag die Gaben des Heiligen Geistes empfangen hatten. Er war der einzige Apostel, der damals an diesem Abend nicht mit den anderen zusammen im Obergemach gewesen war. Der Herr jedoch hatte auch ihm die echte Bekehrung, die sein ganzes Herz, all sein Denken und sein gesamtes Lebens erfasste, geschenkt. Er beglückte ihn mit den Gaben des Heiligen Geistes als Antwort auf dessen völlige und äusserste Hingabe Ihm, Gott, Den er jedoch noch nicht kannte, Den er aber mit ganzem Herzen verehrte.
Auch wir nähern uns dem Pfingstfest. In der nächsten Woche bereits werden wir dieses Ereignis feiern. Paulus dachte auf seinem Weg nach Jerusalem daran, was mit ihm auf einer anderen Reise, auf der von Jerusalem nach Damaskus einst geschehen war, als auch ihm auf das Gebet des Ananius hin die Gaben des Heiligen Geistes geschenkt wurden. Auch wir sollten, jeder für sich, über all das nachsinnen, was Gott uns geschenkt hat und auch wir sollten darüber reden. Er hat uns ins Sein berufen und uns Leben eingehaucht. Nicht nur Leben für unseren Leib, sondern auch Leben, das uns Gott verwandt sein lässt: Sein eigenes Leben. Er hat es uns gegeben, damit wir Ihn Selbst erkennen können, Ihn den Lebendigen Gott. Er hat es für uns möglich gemacht, dass wir im Evangelium und auf all unseren Lebenswegen Seinem Einziggeborenen Sohn begegnen können, unserem Herrn Jesus Christus. In der Taufe, in der Myronsalbung, in der Teilhabe am Leib und Blut Christi in der Kommunion, in Geheimnis des stillen Gebets und in all den Minuten, in denen Gott uns ganz nahe gekommen ist, obwohl wir in diesen Augenblicken gar nicht an Ihn gedacht hatten, hat Er uns so so viel geschenkt.
Lasst uns die kommende Woche oder wenigstens einige Stunden in ihr über all das nachdenken, was uns gegeben worden ist und uns dabei gleichzeitig die Frage stellen: Können wir uns wirklich zu den Jüngern Christ zählen? Wir wissen vom Apostel Paulus, was es heisst, ein Jünger Christi zu sein. Paulus sagte, dass das Leben für Ihn Christus und der Tod für ihn ein Gewinn ist, denn solange er noch in seinem Leibe lebt, ist er getrennt von Christus, Den er liebt, Der für ihn alles im Leben geworden war, nicht nur im irdischen Leben, sondern auch für die Ewigkeit. Gleichzeitig jedoch meint Paulus auch, dass er bereit ist zu leben und nicht zu sterben, weil andere auf der Welt ihn brauchen. Dies war sein Maß des Seins mit Christo. Dies wird so wunderbar klar aus der Übereinstimmung eines kurzen Ausspruchs in der Apostelgeschichte mit einem anderen Vers im Evangelium. Sowohl der Herr Jesus Christus wie auch der Apostel sprechen davon, dass sie nun zum Vater zurückkehren, dass die Zeit des Aufbruchs zu Ihm nahe ist. Das Leben Paulus´ in Christus war soweit herangereift und so mit dem, was Christus ausmachte, gleich geworden, ja sogar noch mehr, er war dem, was Christus war und wer Er war, so gleich geworden, dass alles, was zu Christus gehörte, auch seins geworden war. In der Tat war das Leben für Paulus Christus und er sehnte sich danach zu sterben. Doch er hatte von Gott etwas viel größeres gelernt, als diese Sehnsucht nach Freiheit und nach der Zwiesprache mit Gott, Den er so verehrte und Dem er so innig diente. Er hatte erfahren, dass das Geben größere Freude macht als das Empfangen. Nachdem ihm so viel Großes und Heiliges geschenkt worden war, war er bereit weiter zu leben und zu geben und zu geben und zu geben.
Auch alle Heiligen haben das Wort Christi: Niemand hat größere Liebe, als der der sein Leben hingibt für seine Freunde, recht verstanden. Paulus, die anderen Apostel und eine Unmenge von Heiligen haben ihnen folgend ihr Leben hingegeben, haben es tagein tagaus aufgebraucht, sich selbst vergessend und jeglichen Gedanken und jeglichen Kummer um sich selbst beiseite geschoben, damit sie einzig an die denken konnten, die sich nach Gott sehnten, die nach dem Wort der Wahrheit dürsteten, die Gottes Liebe bedurften. Sie lebten für andere, sie gaben so großzügig wie sie empfingen.
Auch wir sind berufen zu dieser Freude berufen, die jubelnd Leben spendet, berufen zu dieser wunderbaren Freude des Gebens, von sich selber abzusehen, um frei zu sein zum Schenken und zum Geben in sämtlichen Bereichen des Lebens, sei es kleinste Dinge oder große. Dieses kann uns nur die Kraft des Heiligen Geistes lehren, die uns mit Christus eins werden lässt, die uns mit Ihm zu einem Leib vereinigt, in einen Leib, in dem viele, viele Menschen in völliger Gemeinschaft miteinander verbunden sind, eins mit Gott, Der unser Einssein darstellt.
Lasst uns über all dies nachdenken, was wir von Gott erhalten haben und uns gleichzeitig die Frage stellen, was wir Ihm geben können, damit auch Er sich über uns freuen kann, dass Er gewiss sein kann, nicht umsonst gelebt zu haben und nicht umsonst gestorben zu sein. Gleichzeitig lasst uns auch darüber sinnen, was wir denen, die um uns sind, geben können, angefangen vom kleinsten und einfachsten Geschenk für einen Menschen an unserer Seite bis hin dazu, alles zu geben, alles, was wir können, denen, die es mehr bedürfen. Dann wird das Pfingstfest auch für uns wie ein wahres Fest sein, ein Fest des Lebens als Geschenk, ein Geschenk, welches uns alle eins werden lässt, eins in einem Leib, der es anderen auf der Erde ermöglicht das Himmelreich zu erblicken, der auch für diese dann gleichzeitig Quelle des Lebens und der Freude sein wird, sodass in der Tat unsere Freude und die Freude aller, denen wir begegnen, Wirklichkeit wird.
Amen
In der Apostelgeschichte haben wir heute gehört, dass sich der Apostel Paulus, als das Pfingstfest bevorstand, auf den Weg nach Jerusalem gemacht hat, um zu diesem Fest mit all denen zusammen zu sein, die einst an diesem Tag die Gaben des Heiligen Geistes empfangen hatten. Er war der einzige Apostel, der damals an diesem Abend nicht mit den anderen zusammen im Obergemach gewesen war. Der Herr jedoch hatte auch ihm die echte Bekehrung, die sein ganzes Herz, all sein Denken und sein gesamtes Lebens erfasste, geschenkt. Er beglückte ihn mit den Gaben des Heiligen Geistes als Antwort auf dessen völlige und äusserste Hingabe Ihm, Gott, Den er jedoch noch nicht kannte, Den er aber mit ganzem Herzen verehrte.
Auch wir nähern uns dem Pfingstfest. In der nächsten Woche bereits werden wir dieses Ereignis feiern. Paulus dachte auf seinem Weg nach Jerusalem daran, was mit ihm auf einer anderen Reise, auf der von Jerusalem nach Damaskus einst geschehen war, als auch ihm auf das Gebet des Ananius hin die Gaben des Heiligen Geistes geschenkt wurden. Auch wir sollten, jeder für sich, über all das nachsinnen, was Gott uns geschenkt hat und auch wir sollten darüber reden. Er hat uns ins Sein berufen und uns Leben eingehaucht. Nicht nur Leben für unseren Leib, sondern auch Leben, das uns Gott verwandt sein lässt: Sein eigenes Leben. Er hat es uns gegeben, damit wir Ihn Selbst erkennen können, Ihn den Lebendigen Gott. Er hat es für uns möglich gemacht, dass wir im Evangelium und auf all unseren Lebenswegen Seinem Einziggeborenen Sohn begegnen können, unserem Herrn Jesus Christus. In der Taufe, in der Myronsalbung, in der Teilhabe am Leib und Blut Christi in der Kommunion, in Geheimnis des stillen Gebets und in all den Minuten, in denen Gott uns ganz nahe gekommen ist, obwohl wir in diesen Augenblicken gar nicht an Ihn gedacht hatten, hat Er uns so so viel geschenkt.
Lasst uns die kommende Woche oder wenigstens einige Stunden in ihr über all das nachdenken, was uns gegeben worden ist und uns dabei gleichzeitig die Frage stellen: Können wir uns wirklich zu den Jüngern Christ zählen? Wir wissen vom Apostel Paulus, was es heisst, ein Jünger Christi zu sein. Paulus sagte, dass das Leben für Ihn Christus und der Tod für ihn ein Gewinn ist, denn solange er noch in seinem Leibe lebt, ist er getrennt von Christus, Den er liebt, Der für ihn alles im Leben geworden war, nicht nur im irdischen Leben, sondern auch für die Ewigkeit. Gleichzeitig jedoch meint Paulus auch, dass er bereit ist zu leben und nicht zu sterben, weil andere auf der Welt ihn brauchen. Dies war sein Maß des Seins mit Christo. Dies wird so wunderbar klar aus der Übereinstimmung eines kurzen Ausspruchs in der Apostelgeschichte mit einem anderen Vers im Evangelium. Sowohl der Herr Jesus Christus wie auch der Apostel sprechen davon, dass sie nun zum Vater zurückkehren, dass die Zeit des Aufbruchs zu Ihm nahe ist. Das Leben Paulus´ in Christus war soweit herangereift und so mit dem, was Christus ausmachte, gleich geworden, ja sogar noch mehr, er war dem, was Christus war und wer Er war, so gleich geworden, dass alles, was zu Christus gehörte, auch seins geworden war. In der Tat war das Leben für Paulus Christus und er sehnte sich danach zu sterben. Doch er hatte von Gott etwas viel größeres gelernt, als diese Sehnsucht nach Freiheit und nach der Zwiesprache mit Gott, Den er so verehrte und Dem er so innig diente. Er hatte erfahren, dass das Geben größere Freude macht als das Empfangen. Nachdem ihm so viel Großes und Heiliges geschenkt worden war, war er bereit weiter zu leben und zu geben und zu geben und zu geben.
Auch alle Heiligen haben das Wort Christi: Niemand hat größere Liebe, als der der sein Leben hingibt für seine Freunde, recht verstanden. Paulus, die anderen Apostel und eine Unmenge von Heiligen haben ihnen folgend ihr Leben hingegeben, haben es tagein tagaus aufgebraucht, sich selbst vergessend und jeglichen Gedanken und jeglichen Kummer um sich selbst beiseite geschoben, damit sie einzig an die denken konnten, die sich nach Gott sehnten, die nach dem Wort der Wahrheit dürsteten, die Gottes Liebe bedurften. Sie lebten für andere, sie gaben so großzügig wie sie empfingen.
Auch wir sind berufen zu dieser Freude berufen, die jubelnd Leben spendet, berufen zu dieser wunderbaren Freude des Gebens, von sich selber abzusehen, um frei zu sein zum Schenken und zum Geben in sämtlichen Bereichen des Lebens, sei es kleinste Dinge oder große. Dieses kann uns nur die Kraft des Heiligen Geistes lehren, die uns mit Christus eins werden lässt, die uns mit Ihm zu einem Leib vereinigt, in einen Leib, in dem viele, viele Menschen in völliger Gemeinschaft miteinander verbunden sind, eins mit Gott, Der unser Einssein darstellt.
Lasst uns über all dies nachdenken, was wir von Gott erhalten haben und uns gleichzeitig die Frage stellen, was wir Ihm geben können, damit auch Er sich über uns freuen kann, dass Er gewiss sein kann, nicht umsonst gelebt zu haben und nicht umsonst gestorben zu sein. Gleichzeitig lasst uns auch darüber sinnen, was wir denen, die um uns sind, geben können, angefangen vom kleinsten und einfachsten Geschenk für einen Menschen an unserer Seite bis hin dazu, alles zu geben, alles, was wir können, denen, die es mehr bedürfen. Dann wird das Pfingstfest auch für uns wie ein wahres Fest sein, ein Fest des Lebens als Geschenk, ein Geschenk, welches uns alle eins werden lässt, eins in einem Leib, der es anderen auf der Erde ermöglicht das Himmelreich zu erblicken, der auch für diese dann gleichzeitig Quelle des Lebens und der Freude sein wird, sodass in der Tat unsere Freude und die Freude aller, denen wir begegnen, Wirklichkeit wird.
Amen
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