Wir sonnen uns noch immer in der Freude der Auferstehung Christi und manchmal, in einigen Momenten, erscheint es uns vielleicht merkwürdig, dass alles um uns herum von Freude und Licht erfüllt ist: die Kirche, unsere Herzen und - wenn wir um uns sehen - scheint auch die Dämmerung besonders zu leuchten und manchmal auch die dunkle Nacht. Dabei lohnt es sich, sich bewusst zu machen, wie es damals eigentlich war, als Christus aus seinem wirklichen Grabe auferstanden ist.
In den frühen Morgenstunden, noch vor Sonnenaufgang, kamen die Frauen mit dem Salböl zum Grab und ein Engel, der in den hellen Glanz der Auferstehung gehüllt war, sprach zu ihnen, dass es nichts bringe, einen Toten unter den Lebenden zu suchen, und vergeblich sei, Gott unter den Menschen finden zu wollen! Denn Er ist auferstanden von Seinem Grabe. Um sie herum war es noch immer dunkel, doch das Licht der Auferstehung Christi und der beginnende Tag sprachen davon, dass die Finsternis besiegt ist, unwiderruflich besiegt, besiegt für immer! Man hätte es schon vorher aus den Worten eines alten Propheten erahnen können, der verkündet hatte: „Die Nacht geht zu Ende und es wird Licht.“ Und dieses Licht leuchtet bis heute. Die Frauen kamen mit dem Myron, als die erste Nachricht von der Auferstehung Christi die Runde machte, als nur die Engel im Himmel sie priesen und nur die Erlösten aus der Dunkelheit des Hades sie besangen. Und seitdem sind tausende Herzen von dieser Freude und von diesem Licht entflammt worden. Und wie viele Gedanken sind aus diesem Licht geboren!
Auch uns obliegt es, die Mühen all der Menschen nicht zu scheuen, dank derer sich die Nachricht vom Kreuzestod des Herrn nicht als eine der endgültigen Niederlage Gottes und der Wahrheit, des Guten und des Lebens verbreitet hat, sondern als der Sieg. Lasst uns deshalb mit ihnen gemeinsam überall auf der Welt verkünden, dass das Kreuz der Sieg ist und eben keine Niederlage! Lasst uns allen die Botschaft von der Auferstehung verkündigen. Als Christus vor Seinen Jüngern erschien, gab Er ihnen Seinen Frieden, einen Frieden, den sie so nötig hatten, denn der furchtbare Karfreitag lag gerade hinter ihnen. Sie waren noch immer versunken in die Schrecken und die Finsternis dieses Tages. Und Christus erschien ihnen und gab ihnen Seinen Frieden, den ihnen schon niemand mehr nehmen konnte, einen Frieden, der auf der Gewissheit des Sieges ruhte und auf jener großen Freude, die sich bereits mit der Freude des Himmels vermischte.
Sein zweites Wort war dann: „Wie mein Vater Mich gesandt hat, so sende auch Ich euch.“ Gott hatte Seinen Sohn dazu gesandt, um von der Wahrheit zu künden, um Liebe zu säen und zu verbreiten. Christus schickte seine Jünger, um die Welt mit Gott zu versöhnen und dies, wenn es nötig ist, mit dem eigenen Leben zu bezahlen. Und sie taten es und dank ihrer Mühen haben wir nun das Leben. Denn weil sie sich selbst nicht schonten, können wir nun die Auferstehung besingen und mit einstimmen in die ewige Freude.
Dieses Wort, das damals gesagt worden ist, ertönt heute aus jeder Kirche, wo wir die Auferstehung besingen: Wir sollten uns deshalb auch aufmachen und in die Welt und ihre Finsternis gehen, mit der Botschaft von der Göttlichen Liebe und der Kunde von der Wahrheit! Wir sollten bezeugen, dass diese Wahrheit Christus ist. Deshalb sollten wir heute nach der Kirche mit all der Sicherheit, die uns die Auferstehung Christi gibt und mit all der Freude und Liebe, die unser Herz dabei erfüllt, zu den Menschen nach draußen gehen. Wenn wir dies nicht tun, dann teilen wir weder die Mühen der Apostel noch das Vorhaben des Herrn. Wenn wir es aber tun, dann werden auch wir zu Verkündern des Lichts und bringen die Freude über das Heil und den Sinn des Lebens zu den Menschen, die immer noch im Morgengrauen schlummern und manchmal auch in der Finsternis der Schatten des Todes.
Amen