Vom wunderbaren Fischzug des Petrus
„Mit Christus zu gehen, heisst nicht, irgendwo hinzugehen, sondern einfach nur an Seiner Seite zu bleiben, ebenso zu säen, wie Er es tat und in gleichem Maße Menschen zum Himmelreich zu führen wie Er, einfach zu säen und nicht darüber nachzudenken, ob man reich ist oder arm. Wenn Liebe da ist, dann gibt den Samen der Herr.“ – aus einer Predigt zum Fischzug des Petrus von Metropolit Antonij von Sourozh.
Статья

1971

In der heutigen Apostellesung heisst es: wer dürftig  säet wird auch nur kärglich ernten, wer jedoch großzügig den Samen streut wird auch reiche Ernte einbringen. Wir fragen uns manchmal, was kann ich schon säen, ich bin doch so armselig. Wie kann ich etwas säen wollen, wenn ich doch selbst nichts habe. Was kann ich für das ewige Leben aussäen, nicht für das irdische, sondern für das ewige? Dann sollten wir uns vergegenwärtigen, dass auch der Bauer, wenn er den Samen auf das Feld ausstreut, nicht etwas eigenes säet, denn nicht er hat den Samen geschaffen und nicht ihm gehört dieser. Der Herr hat den Samen geschaffen und Er gab die Kraft, Der Herr hat vor ihm das Feld aufgedeckt und der Same gehört Gott. Der Same bringt nicht deshalb Frucht, weil der Bauer reich ist, nicht weil er es versteht richtig zu säen, sondern weil er großzügig auf dem ganzen Feld das verteilt, was der Herr ihm von Stunde zu Stunde immer wieder gibt. Er kann die Samen nicht sein eigen nennen und sich ihrer in keiner Weise reich fühlen, sondern  sie nur immer wieder auf das Antlitz der Erde fallen lassen und glauben, dass die Samen ihre Frucht bringen werden.

Es gibt Augenblicke im Leben, in denen man von ganzem Herzen und voller Liebe säet. Es schleicht sich jedoch ein gewisses  Gefühl des Unbehagens ein, dass man angeblich gar nichts besitzt, was man geben kann. Doch dann sollten wir uns klar werden, dass der Herr es ist, Der säet, dass Er den Samen geschaffen hat und säet und Er ihn mit der Sonne wärmt und ihn wachsen und Frucht bringen lässt.

Christus stieg zu Petrus ins Boot und gebot ihm abzulegen. Er sprach und wie Samen fielen Seine Worte in Seelen der Menschen. Petrus bemerkte es zu dem Zeitpunkt noch nicht, was der Herr tut, doch als der Heiland zu ihm sagte: Lass das Netz zu Wasser und er darauf hin so viele Fische gefangen hatte, dass er sie gar nicht ins Boot heben konnte, begriff er plötzlich, Wer es ist Der säet. Es ist hier wie ein Gleichnis: Christus säete mit Worten und niemand begriff, was für einen Reichtum diese Worte bedeuteten. Als jedoch Petrus die Unmenge an Fischen ans Land zog, wurde ihm plötzlich bewußt, welch einen Reichtum der Herr schenkt. Der Samen war also im wahrsten Sinne des Wortes aufgegangen. Petrus jedoch begann sich zu fürchten. Geh von mir, Herr! Ich bin eine sündiger Mensch, ich fürchte mich neben Dem zu stehen, Der solche Wunder vollbringen kann ... Doch Christus beginnt ihn zu beruhigen. Fürchte dich nicht! Du wirst von nun an keine Fische mehr fangen, sondern mit den Netzen des Herrn lebendige menschliche Seelen und sie zu Mir bringen, sie aus den stürmischen Wassern herausholen, damit sie Ruhe finden mögen ... Und Petrus liess alles hinter sich schloss sich gemeinsam mit seinen Freunden Christus  an.

Wie viel können wir daraus lernen und wie einfach ist es! Mit Christus zu gehen, heisst nicht, irgendwo hinzugehen, sondern einfach nur an Seiner Seite zu bleiben, ebenso zu säen, wie Er es tat und in gleichem Maße Menschen zum Himmelreich zu führen wie Er, einfach zu säen und nicht darüber nachzudenken, ob man reich ist oder arm. Wenn Liebe da ist, dann gibt den Samen der Herr. Wenn dir aber plötzlich unsere Sache ungeheuerlich vorkommt, weil sie Gottes Sache ist, dann hör auf das Wort Gottes: Fürchte dich nicht! Säe mit offenem und liebendem Herzen aus. Du wirst reiche Ernte einbringen. Gedenke jedoch: der Samen war nicht deiner und die Ernte wird deshalb dem Herrn gehören. Was für eine Freude ist dies. In der Tat wird die Zeit kommen, in der, wie es im Evangelium heisst, der, der säet und der, der erntet, gemeinsam sich freuen werden.

Amen  

Комментарии ():
Написать комментарий:

Другие публикации на портале:

Еще 9